The Millionaire Next Door. Oder: Warum die meisten Millionäre Frugalisten sind!

“The Millionaire Next Door” von Thomas J. Stanley ist eines der Bücher, die mein gesamtes Denken stark beeinflusst haben. Ich habe es bereits vor einigen Jahren auf Englisch gelesen. Inzwischen gibt es aber auch eine deutschsprachige Hörversion („Der Millionär gleich nebenan“).

Die Daten im Buch beziehen sich zwar auf Millionäre in den USA, aber ich denke, dass die Erkenntnisse auch auf Millionäre international anwendbar sind. Schon ganz am Anfang des Buches wird der „typische Millionär“ portraitiert. Hierbei zieht Thomas Stanley Schlüsse aus Interviews, die er gezielt mit Millionären geführt hat. Er listet dabei Besonderheiten von Millionären auf, die in seiner Stichprobe besonders offensichtlich hervortraten. Und der Standard-Millionär ist so ganz anders, als man ihn sich gemeinhin vorstellen würde…

Woran denkt Ihr zuerst, wenn Ihr Euch einen Millionär vorstellt? 

Vor der Lektüre von “The Millionaire Next Door” hatte ich so eine Vorstellung: Auf jeden Fall immer in teure Anzüge von Luxus-Labels gehüllt, mit einer riesigen Villa mit großem Eisentor davor, hinter dem zweiflügligen Tor ein weitläufiger Hof, auf dem mehrere seiner Luxuskarossen parken….

Aber weit gefehlt, der “durchschnittliche Millionär” sieht viel eher aus wie Du und ich!

Meine wichtigsten Erkenntnisse aus “Der Millionär gleich nebenan”

  • Etwa ⅔ der Millionäre sind selbständig! Drei Viertel dieser Selbständigen sind Unternehmer (im Gegensatz z.B. zu einem Freelancer, der seine Zeit gegen Geld eintauscht).
  • In welchem Bereich sind diese Millionäre unternehmerisch tätig, fragt Ihr Euch? Nun, meist in furchtbar langweiligen bzw. stinknormalen Bereichen. Z.B. als Reisfarmer, Besitzer von Wohnwagenparks, ….
  • Der größte Teil der Millionäre ist Eigenheimbesitzer. Dabei haben sie keine pompösen Villen, sondern völlig normale Häuser, in denen sie oft schon seit mehr als 20 Jahren wohnen (Warren Buffet beispielsweise lebt bereits seit mehr als 60 Jahren in  demselben bescheidenen Haus in Omaha).
  • Mehr als 80% der Millionäre haben nicht geerbt, sondern sich ihr Vermögen selbst erarbeitet.
  • Millionäre erkennt man meist nicht auf der Straße. Sie leben weit unter ihren finanziellen Möglichkeiten, kaufen keine Luxus-Labels und fahren normale (verlässliche und “langweilige”) Autos. Nur ein Bruchteil von ihnen würde jemals ein Auto leasen.
  • Die befragten Millionäre weisen der Bildung einen extrem hohen Stellenwert zu. Nicht nur haben 4 von 5 einen College-Abschluss. Sie investieren auch gern eine Menge Geld in die Ausbildung ihrer Kinder und Enkelkinder.
  • Millionäre sind wenig verwunderlich sorgfältige Investoren. Durchschnittlich werden hier jährlich 20% des Haushaltseinkommens für Investitionen aufgewendet. 79% der Millionäre haben mindestens ein Aktiendepot. Ihre Investment-Entscheidungen treffen sie selbst, also ohne den Bankberater.
  • Sie halten etwa 20% ihres Vermögens in Aktien und halten diese möglichst für die Ewigkeit.

Was ich aus „The Millionaire Next Door“ mitnehme

  • Es ist nicht schlimm, wenn man nicht mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Man kann auch als normalsterblicher Mensch finanzielle Sicherheit und Wohlstand aufbauen.
  • Es macht sicherlich Sinn, neben dem Hauptjob noch ein nebenberufliches Business aufzubauen. Warum habe ich das, abgesehen von meinen beiden Vermiet-Immobilien, immer noch nicht in Angriff genommen?
  • Qualität kommt vor Quantität. Geld ist eine wertvolle Ressource und soll dem Zweck zugeführt werden, in dem es den größtmöglichen Nutzen liefert. Das heißt, bei Konsumkäufen auf Qualität zu achten, aber nicht für einen “Namen” zu bezahlen. Denn das tut der größte Teil der Millionäre auch nicht.
  • Bildung ist wichtig! In Deutschland sind wir immer noch ein Land der Abschlüsse und Zertifikate, wenn man eine gut bezahlte Anstellung finden möchte. Lebenslanges Lernen ist wichtig! Das gilt sowohl in der Anstellung, um konkurrenzfähig am Arbeitsmarkt zu bleiben, als auch insbesondere in der Selbständigkeit. Das Internet und Bücher bieten so viele kostenlose und kostengünstige Möglichkeiten, den eigenen “Talent Stack” und das Humankapital auf- und auszubauen. Weiterbildung ist ein großer Teil meines Lebens, einfach weil es mir Spaß macht. Das sind teils Zertifikate und Scheine, die ich im Rahmen meines Jobs benötigen kann, aber teils auch einfach “Learning by doing”, z.B. indem ich mit diesem Blog hier herumspiele.
  • Bei der Altersvorsorge mit Aktien würde ich mich klar als Anhängerin der Dividendenstrategie bezeichnen. Buy-and-Hold nach sorgfältiger Analyse vor einem Aktienkauf erscheint mir auch gemäß der Erkenntnisse aus “The Millionaire next door” als gute Strategie für mich, um für die Rente vorzusorgen.

Ich muss keine Millionärin werden. Aber finanzielle Unabhängigkeit, finanzielle Stabilität zur Bewältigung von Krisen, ist für mich ein erstrebenswertes Ziel, das man auch mit einem normalen Gehalt verfolgen kann. Denn Ihr wisst ja: Wichtig ist nicht, wieviel man verdient, sondern wieviel man behält. 😉

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