Wer nicht losgeht, kann auch nie irgendwo ankommen – Warum es wichtig ist, beim Investieren ins Tun zu kommen!

Ich bin sehr viel in verschiedenen Facebook-Gruppen zu den Themen “Geldanlage”, “Investieren in Aktien und ETFs” und “Immobilieninvestition” unterwegs. Eine Beobachtung mache ich immer und immer wieder, und auch bei mir selbst: Man läuft Gefahr, alles bis ins Allerkleinste und auf die letzte Nachkommastelle optimieren zu wollen. Und kommt dadurch niemals so richtig ins “Machen”.

Bei den Themen “Geldanlage” und “Vorsorge fürs Alter” habt Ihr sicher auch schon von der Macht des Zinseszinses gehört. Die Zeit ist Eurer mächtigster Verbündeter beim Vermögensaufbau!

In vielen Foren, Facebook-Gruppen und Kommentarspalten von Blogs kommen immer wieder dieselben Fragen auf: “ETFs oder lieber Einzelaktien?” “Welchen ETF soll ich besparen?” “Ausschüttend oder thesaurierend?” “Synthetisch oder physisch replizierend?” “Bei welchem Depot-Anbieter gibt es welche ETFs im kostenlosen Sparplan?”

Natürlich solltet Ihr Euch eine Strategie zurechtlegen und wissen, was Ihr wollt bzw. mit welchem Produkt Ihr Euch am wohlsten fühlt. Im Wesentlichen geht es aber darum, möglichst früh mit dem regelmäßigen Investieren anzufangen. Denn nur so kann die Zeit für Euch arbeiten! Und welche Anlageform (oder Kombination davon) die Richtige für Euch ist, könnt Ihr nur herausfinden, indem Ihr es ausprobiert.

Ich selbst musste mich ein bisschen in den Hintern treten, um beim Investieren ins Tun zu kommen. Und habe mich dann währenddessen stetig weitergebildet. Ich weiss nicht alles, und ganz sicher mache ich auch “Fehler” bzw. nicht alles zu 100% optimiert. Aber ich habe relativ früh mit kleinen Investitionsbeträgen angefangen. Ich habe mich in P2P-Investing versucht, ETF-Sparpläne auf MSCI World und Emerging Markets bespart und auch Dividenden-Aktien in mein Depot aufgenommen.


Warum nichts das Tun ersetzen kann – sich selbst als Investor besser kennenlernen

Ich habe in den vergangenen drei Jahren, in denen ich auch etwas aktiver am Aktienmarkt unterwegs bin, eine Menge gelernt. Ich höre seit mehreren Jahren verschiedene Podcasts wie den “Finanzrocker” und “Der Finanzwesir rockt”. Ich lese diverse Finanzblogs sowohl im deutschsprachigen Raum als auch auf Englisch und habe viele Bücher zum Thema Finanzen, Geldanlage, Unternehmertum etc. regelrecht verschlungen. All diese Aktivitäten haben mein Wissen erhöht, aber auch mein Mindset zum Thema “Sparen und Investieren” verändert.

Das allerwichtigste Learning jedoch ist, dass man sich selbst beim Investieren viel besser kennenlernt. Es ist wichtig, die eigene Risikotoleranz zu kennen. Man muss herausfinden, mit welcher Investitionsstrategie man sich langfristig so wohlfühlt, dass man auch unruhige Börsenzeiten entspannt überstehen kann.

Wenn man früh, z.B. schon als Student, anfängt, kleine Beträge am Aktienmarkt (z.B. über einen ETF-Sparplan) zu investieren, lernt man schnell die natürlichen Schwankungen dieser Anlageform kennen: Wenn der Wert des Depots von einem Tag auf den anderen um 200 Euro sinkt, merkt man sehr schnell, wie man sich damit fühlt. Wenn man weiter regelmäßig investiert, steigt der Depotwert, und damit auch die absolute Höhe der Wertschwankungen: Wenn mein Depot nun kurzfristig um 1000 oder 2000 Euro schwankt, werde ich dennoch gut schlafen können, denn ich habe gelernt: Die Schwankungen sind ganz normal, und sie können in beide Richtungen ausschlagen! Langfristig gesehen, über einen Zeitraum von mehr als 15-20 Jahren, geht es eigentlich nur nach oben.

Konkrete Schritte, wenn Ihr noch ganz am Anfang steht.


Fangt klein an, verschafft Euch einen Überblick z.B. mit Büchern wie dem “Soundtrack für Vermögenswerte” oder dem ebook “Bali statt Bochum” von Natascha Wegelin. Besonders augenöffnend war für mich auch das Buch “The Millionaire Next Door”. Hier habe ich weniger Wissen zum Thema konkrete Investitionsmöglichkeiten mitgenommen, aber viel allgemeines Wissen zum vernünftigen Umgang mit Geld und über unvernünftigen Konsum.

Eröffnet Euch ein kostenloses Depot bei einer Direktbank und legt vielleicht Euren ersten ETF- oder Aktien-Sparplan an. Das geht auch schon mit recht kleinen monatlichen Beträgen. Und dann schaut Euch an, was es mit Euch macht. Ihr wachst mit Eurer Erfahrung! Bedenkt dabei nur, dass Ihr nicht Geld anlegen solltet, dass Ihr in nächster Zeit für Ausgaben wie ein Auto benötigt. Was an der Börse investiert ist, sollte dort möglichst lange arbeiten. Am besten automatisiert Ihr die Anlage in einem ETF-Sparplan und „vergesst“ sie dann.

Nicht jede Eurer Entscheidungen werdet Ihr in der Retrospektive als optimal empfinden, aber ich habe es stets versucht so zu sehen:

Wenn ein anderer ETF oder eine andere Aktie “optimaler” gewesen wäre, wäre mein Depotwert vielleicht heute einige Euro höher. Aber diese Euros sind ja nicht verloren, sondern sind in meinen wichtigsten Vermögenswert geflossen: Mich selbst und mein Humankapital!  Das sind die Kosten dafür, dass ich etwas über den Aktienmarkt, die Geldanlage und vor allem mich selbst lernen durfte!

Also, worauf wartet Ihr noch? Die beste Zeit zum Anfangen ist genau heute!

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